Kreative Architektur
Architekt Frank Stasi, Mitinhaber des Architekturbüros ARSP in Dornbirn (Österreich), wurde vom Bauherrn mit dem Wunsch betraut, einen dreistöckigen Geschosswohnungsbau mit erdgeschossiger Praxisfläche zu entwerfen. Zudem sollte sich der Neubau optisch abheben. Stasi plante auf dieser Basis ein innovatives Projekt mit 545 m² Wohn- und Arbeitsfläche. Auf drei Geschossen verteilen sich die Zahnarztpraxis und drei hochwertige Wohnungen.
Aus dem Spannungsfeld der stark belebten Straße und dem Wunsch nach privaten und gut besonnten Gartenflächen im Nordosten und Nordwesten ergab sich ein dreieckiger Grundriss. Die zur Straßenseite zeigende Fassade verfügt über einen leichten Knick und besitzt wenige, aber bewusst platzierte Fensterflächen. Die Ost- und Westfassaden fluchten in sehr spitzen Winkeln und treffen sich rechtwinklig. Trotz der teilweise in unmittelbarer Nähe befindlichen Nachbarbauten wird dadurch eine möglichst große Privatsphäre für die Wohnungen erzeugt. Die terrassenartigen Balkone der Wohnungen – im ersten Stock auf schmalen Stelzen und frei schwebend in der zweiten Etage – bilden als extrovertierte Elemente einen Gegenpol.
Im Erdgeschoss markieren auskragende Vordächer die Eingänge zur Zahnarztpraxis und zu den Wohnungen. Straßenseitig nach Süden ausgerichtet liegt die Zahnarztpraxis. Durch den ostseitigen Eingang werden die Wohnungen erschlossen. Im ersten Obergeschoss sind zwei separate Wohnungen untergebracht, die sich bei Bedarf auch zu einer großen Wohnung zusammenlegen lassen. Im zweiten Obergeschoss befindet sich die Wohnung der Bauherrnfamilie. Die offene Raumabfolge trägt der unterschiedlichen Nutzung durch die sichtbaren Baumaterialien – Beton, Ziegel, Estrich, Holz – Rechnung. Die maßgeschneiderte Wohnung besitzt insgesamt einen loftartigen Charakter. Geschickt platzierte Stahlbetonkerne teilen die Wohnung in öffentliche und private Bereiche ein. Das flache Zeltdach überspannt den gesamten Wohnraum.
Die Bauphase
Aufgrund der besonderen Lage an einer viel befahrenen Straße und der erhöhten Luftfeuchtigkeit aufgrund der Seenähe, war die Leistungsfähigkeit des Wandbaustoffs besonders wichtig. Als optimal erwiesen sich tragende monolithische Außenwände mit einem 42,5 cm starken Ziegel vom Ziegelwerk Klosterbeuren. Der natürliche und in den letzten Jahren nochmals verbesserte bewährte Baustoff überzeugt unter anderem durch einen hervorragenden Schallschutz. Hierbei kommt das als Bergersches Gesetz bezeichnete Massengesetz für Baustoffe zur Geltung: Mit wachsender Masse von einschaligen Bauteilen steigt auch deren Schalldämmung. Entsprechend wird der Verkehrs- und Alltagslärm wirkungsvoll reduziert.
Spezielle Steg- und Porenstrukturen des Ziegels ermöglichen eine hohe Leistungsfähigkeit bei Wärmedämmung und Diffusionsfähigkeit. Die natürlichen Bestandteile des Ziegels – Lehm, Ton und Wasser – sorgen in Kombination mit der kapilaraktiven Struktur dafür, dass der bewährte Wandbaustoff ein natürlicher Feuchteregulator ist. Sie nehmen Feuchtigkeit aus der Umgebungsluft auf und geben diese kontrolliert wieder ab. Nachweislich wird die Luftfeuchtigkeit so stets im optimalen Bereich zwischen 40 und 60 Prozent gehalten.
Der Baustoff Ziegel lässt sich schnell, ausführungssicher sowie in hoher Qualität verarbeiten. Der Einsatz großformatiger Planziegel mit Dünnbettmörtel ist zudem kostengünstig. Das verarbeitete Ziegelsystem von Mein Ziegelhaus reduzierte die Arbeitszeit auf der Baustelle auf ein Minimum. So konnten die Außen- und nicht tragenden Innenwände schneller als ursprünglich geplant erstellt werden. „Ziegel sind absolut ausführungssicher und lassen sich nicht nur sehr schnell sondern auch fehlerfrei verarbeiten“, sagt Dipl.-Ing. Hans Peters, Geschäftsführer von Mein Ziegelhaus. „Durch unser kontinuierlich optimiertes Ziegelsystem ist die Ersparnis von Zeit und die damit verbundene Kostenreduzierung, die Verarbeitungssicherheit und natürlich die Produkteigenschaften ein klarer Vorteil.“
Die tragenden Innenwände sind in Stahlbeton ausgeführt. In der Zahnarztpraxis wurden die Wände durch handwerkliches Stocken veredelt. In den restlichen Geschossen wurden die gemauerten Wände, inklusive dem in komplexer Geometrie geschaltem Dach, sichtbar gelassen. Acht Zentimeter starke Putzplatten, auf denen sich grobkörniger weißer Putz befindet, sorgen auch auf den Außenwänden für eine besonders attraktive Optik.
Architekten
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