Wie kann ich möglichst kostengünstig bauen?
Der Markt verlangt heute nach kostengünstigem Wohnungsbau. Dabei führt es nicht zum Erfolg, ausländische, angeblich preiswertere Bauweisen kritiklos zu übernehmen. Die Analyse durchgeführter Bauten beweist: preiswert Bauen ist keine Frage der Bauweise.
Kosteneinsparungen bringen vor allem:
- eine frühzeitige und
- sorgfältige Planung bis ins Detail
- rationelle Arbeitstechniken
- einfach Baukörper
- verminderte Ausstattungsqualität und
- begrenztes Bauvolumen.
Türen und Fenster
Vielfältige Einsparungspotentiale bieten Türen und Fenster durch
- einfache Zargen, Rahmen, Türblätter
- kleinere Fenster
- einfachere Beschläge, z.B. Verzicht auf Einhandbeschläge
Bei der Wahl des Rahmens sind Folgekosten z.B. Malerarbeiten zu berücksichtigen. Ist die Zugänglichkeit von außen, z.B. im Erdgeschoß oder über Balkone vorhanden, möglichst viele feststehende Fensterflügel einplanen.
Ausstattung
Eine Preis- und damit Qualitätsminderung des Gebäudes durch einfache Ausstattung läßt sich später leicht ändern. Eigenleistungen werden von vielen Bauherren akzeptiert. Kosten lassen sich senken durch:
- einfache Bodenbeläge
- Wandanstrich statt Tapeten
- Ölanstrich oder Kunststoff-Folie statt Fliesen in Küche und Bad
- weniger Steckdosen
- Bei der Elektroinstallation auf Anschluss in der Decke verzichten. Kostengünstiger sind von der Tür aus schaltbare Steckdosen.
Heizung und Sanitär
- Gasheizungen sind kostengünstiger als Ölheizungen, da sie keinen Tank brauchen
- Wärmeerzeuger und Heizflächen sind entsprechend dem Bedarf zu dimensionieren
- an Innenwänden liegende Heizkörper sparen lange Zuleitungen
- bei Doppelhäusern gemeinsamen Hausanschlussraum planen
- ein zentral gelegener Raum mit der Haustechnik verkürzt die erforderlichen Rohrleitungen
- Küche und Bad in der Nähe der Steigrohre anordnen
- unter dem Estrich geführte Heizungs- und Sanitär-Leitungen senken die Installationskosten
- Sanitärobjekte reduzieren und einfache Armaturen verwenden.
Estrich
Innerhalb des eigenen Wohn- und Arbeitsbereiches stellt DIN 4109 keine Schallschutz- Anforderungen. Kostengünstig errichtete Einfamilienhäuser, Reihen- und Doppelhäuser können anstelle des schwimmenden Estriches einen preiswerten Verbundestrich erhalten. Weich federnde Bodenbeläge verbessern den Trittschallschutz.
Decken
Am günstigsten sind Deckenspannweiten bis 4,5 m. Das senkt die Menge des Bewehrungsstahls, die Belastung der Wände und die Gefahr von Risseschäden aus Verformung der Decken. Große Deckenspannweiten erfordern zentrierte Deckenauflager z.B. durch einen Streifen Estrichfilz.