Süddeutsche Mauerwerkstage im Zeichen der Nachhaltigkeit
Nachhaltiges Bauen in der strategischen und praktischen Umsetzung stand im Mittelpunkt der Mauerwerkstage 2024 von HÖRL+HARTMANN und dem Ziegelwerk Bellenberg. Rund 650 Teilnehmer verfolgten im Rahmen von drei Präsenz- und einer Hybridveranstaltung in Ulm, Seligenstadt, Dachau und Memmingen zahlreiche Fachvorträge renommierter Referenten.
Dachau, 16. Februar 2024 (prc) –
Forderungen nach bezahlbarem Wohnraum auf der einen Seite und steigende Anforderungen an mehr Nachhaltigkeit auf der anderen Seite wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll zu vereinen, stellt die Baubranche vor enorme Herausforderungen. Die Ziegelindustrie sieht in klimabewusstem Bauen einen wichtigen Ansatz, der alle Baubeteiligten miteinander verbindet, um den Wohnungsbau verantwortungsvoll und zukunftsfähig umsetzen zu können. Die Rahmenbedingungen sind im Gebäudeenergiegesetz GEG festgelegt. Dipl.-Ing. Architekt Stefan Horschler, Inhaber des Büros für Bauphysik (Hannover), stellte in seinem Vortrag zu Beginn der Veranstaltungen die wichtigsten Inhalte der zweiten Änderungsnovelle mit den Folgen für Neu- und Altbau vor und gab einen Ausblick auf mögliche Förderungen.
Umdenken macht Bauunternehmen zukunftsfähig
Julius Grimm, Geschäftsführer der Grimm GmbH (Maselheim) stellte Lösungen zur Realisierung von QNG-Gebäuden in Massivbauweise vor und lieferte gleichzeitig den Nachweis aus der praktischen Umsetzung. Er bot zudem Einblicke in den Transformationsprozess des familiengeführten Bauunternehmens zum modernen, digitalisierten Totalübernehmer. Building Information Modeling (BIM) ist seiner Auffassung nach nicht nur eine notwendige Methode, sondern auch eine große Chance für mittelständische Bauunternehmen, auch in Zukunft Bauaufgaben bestmöglich umsetzen zu können. BIM macht die integrale Planung von Architektur, Tragwerk und TGA auf Basis eines virtuellen Gebäudedatenmodells möglich und trotz erhöhten Aufwands wirtschaftlich. Von enormem Vorteil ist dabei, dass alle Projektbeteiligten bereits in der Konzeptphase sämtliche Ziele und Aufgaben miteinander abstimmen können.
Ziegelbauweise erfüllt QNG-Kriterien
Dipl.-Ing. Holger König, Inhaber der Ascona GbR (Gröbenzell), richtete seinen Blick auf die Lebenszyklusanalyse von Wohngebäuden und zeigte Wege auf, wie die Konstruktion massiver Außenwände in die ökologische Bewertung einbezogen werden. Er veranschaulichte zudem anhand von beispielhaften Ein- und Mehrfamilienhäusern die Erfüllung der QNG-Anforderungen, die wiederum Voraussetzung für den Erhalt von Fördermitteln in Form von zinsgünstigen KfW-Darlehn sind. Die technischen Bau- und Projektberater der Ziegelindustrie, Thomas Maucher, Dipl.-Ing. Claus Dillinger und Dipl.-Ing. Roscoe Baptist spannten im Anschluss den Bogen auf konkrete Detail- und Ausführungslösungen in monolithischer Ziegelbauweise.
Dipl.-Ing. (FH) Josef Mayr, Sachverständiger für Brandschutz und Hauptautor des Brandschutzatlasses, erläuterte in seinem Vortrag die pragmatische Umsetzung des Brandschutzes im Neu- und Umbau. Prof. Jürgen Ulrich, Vorsitzender Richter am Landgericht Dortmund im Ruhestand und Mitglied des Landesjustizprüfungsamtes im Justizministerium NRW vermittelte zum Abschluss der jeweiligen Veranstaltungen juristisches Basiswissen für Bauunternehmer und wie diese zu ihrem Recht kommen und ihre Ansprüche richtig gesichert werden können.
Informationen zu weiteren Seminaren finden Sie unter www.mauerwerks-akademie.de.