Nachhaltig Bauen, langfristig profitieren
Warum man beim Neubau unabhängig von Fördersummen auf Energieeffizienz und die Umsetzung diverser Standards setzen sollte und warum sich das Ganze langfristig auszahlt – nicht nur für unsere Umwelt.
Dachau, 27. September 2022 (prc) – Bauen muss man sich leisten können – das gilt aktuell mehr denn je. Zudem sind die momentanen Fördermöglichkeiten im Neubaubereich überschaubar. Geringere Fördersummen, höhere Anforderungen an die Energieeffizienz und obendrein eine lange Liste an zusätzlichen Nachhaltigkeitskriterien, die zu mindestens 50 % erfüllt sein müssen, um überhaupt noch eine Förderung zu erhalten. Wie das ab 2023 mit dem neuen Programm „Klimafreundliches Bauen“ aussehen wird, ist derzeit noch nicht absehbar. Fraglich ist, ob Neubauten dann überhaupt noch gefördert werden oder ob sich die staatliche Unterstützung auf Sanierungen beschränken wird. Eine sichere Kalkulationsbasis, mit der Bauherren planen können, gibt es derzeit jedenfalls nicht. Aber welchen Einfluss haben die Förderungen für neue Bauvorhaben? Lohnt es sich, auch ohne Förderung in ein nachhaltiges Gebäude zu investieren?
Energieeffizienz für niedrige Betriebskosten
Die wohl bekanntesten Neubau-Förderungen sind die der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau). Für verschiedene energetische Standards wird eine Effizienzhaus-Stufe vergeben, die sich daraus zusammensetzt, wie hoch der Primärenergiebedarf bzw. Gesamtenergiebedarf und der Transmissionswärmeverlust des Gebäudes sind. Letzterer sagt aus, wie gut die Wärmedämmung der Gebäudehülle ist. Eine möglichst hohe Wärmedämmung sorgt für einen geringen Transmissionswärmeverlust und steigert die Energieeffizienz eines Bauwerks, da beispielsweise weniger Heizenergie über die Außenhülle verloren geht. Der geringe Wärmeverlust führt wiederum zu einem niedrigeren Primärenergiebedarf. Ein Passivhaus ist beispielsweise sogar so stark gedämmt, dass es nahezu keine zusätzliche Heizenergie benötigt. Eine hohe Wärmedämmung der Außenhülle bedeutet gleichzeitig einen guten sommerlichen Hitzeschutz; es muss keine Stauhitze teuer mit einer Klimaanlage beseitigt werden. Gerade mit Blick auf die explodierenden Energie- und Heizkosten ist die Investition in eine gut gedämmte Außenwand also durchaus lohnend. Über die Jahre amortisieren die niedrigeren Betriebskosten die höheren Baukosten – betrachtet man den gesamten Lebenszyklus, kann man hier ordentlich sparen.
Wohlfühlklima für mehr Lebensqualität
Natürliche, nachhaltige Baustoffe wie der Ziegel bringen, aufgrund ihrer hohen Wärmedämmung in Kombination mit exzellenten feuchteregulierenden Eigenschaften, beste Voraussetzungen für ein baubiologisch optimales Raumklima mit, das zum Wohlbefinden der Bewohner beiträgt. Beim aktuell noch förderfähigen Effizienzhaus 40 mit Nachhaltigkeitsklasse nach QNG wird unter anderem auf Schadstoffbelastungen der verwendeten Baustoffe geachtet – ein weiterer Faktor, der für mehr Wohngesundheit sorgt. Eine massive Wand aus Ziegel schirmt nachweislich gesundheitsgefährdende Strahlung besser ab als beispielsweise Leichtbauweisen. Ihr hoher Schallschutz sorgt für Ruhe in den eigenen vier Wänden. So kann man sich zuhause rundum wohlfühlen.
Enkeltauglich – Lebensraum für zukünftige Generationen
Auch an kommende Generationen zu denken und in ihrem Sinne umwelt- und ressourcenschonend zu handeln/bauen, um ihnen eine lebenswerte Zukunft zu ermöglichen, das ist das Grundprinzip der Nachhaltigkeit. Ein ökologisches Gebäude sollte dementsprechend möglichst langlebig und robust sein, um mehreren Generationen ein Zuhause bieten zu können. Eine lange Nutzungsphase in Kombination mit niedrigen Instandhaltungskosten sollte also bei der Planung berücksichtigt werden und ist entscheidend für die Wahl des richtigen Baustoffs. Die tragenden Außenwände können immerhin im Nachhinein nicht einfach so ausgetauscht werden. Ein langer Gebäudelebenszyklus sollte stets in die Kosten-Nutzen-Rechnung einbezogen werden und führt in der Regel dazu, dass höhere Errichtungskosten durch den Wegfall von Förderungen über die lange Nutzungszeit wieder hereingebracht werden. Je länger die Nutzungsphase des Gebäudes, desto ausschlaggebender sind auch die Betriebskosten, die mit einer hoch wärmedämmenden Außenwand reduziert werden können (siehe oben).
Doch damit nicht genug: Nachhaltige und qualitativ hochwertige Gebäude mit einer massiven Außenwand sind äußerst wertstabil. Die Umsetzung von Nachhaltigkeitsstandards bringt zusätzliche Verkaufsargumente und für den Fall, dass es kurzfristig auch im Neubaubereich neue Fördermöglichkeiten geben sollte, ist man bereits gut aufgestellt, um die Kriterien für einen Zuschuss zu erfüllen. Mit Blick in die Zukunft macht es auf jeden Fall Sinn, nach den anerkannten Regeln der Technik zu planen und zu bauen.
Nachhaltiges Bauen bringt also auch unabhängig von Förderprogrammen zahlreiche Vorteile mit sich. Eine ganzheitliche Betrachtung ist ausschlaggebend: Einsparungen bei den Baukosten sollten immer mit dem Sparpotential der langfristigen Betriebs- und Instandhaltungskosten in Relation gesetzt werden. Wer vorausschauend baut, kann mittel- bis langfristig oft sparen. Außerdem sollten auch Faktoren wie das Wohnklima und die Behaglichkeit für Nutzer miteinbezogen werden – schließlich ist das die Grundlage für ihr Wohlbefinden und eine hohe Lebensqualität.