Was ist der U-Wert?
Von Fachleuten wurde eine Formel ausgetüftelt, mit der ausgerechnet werden kann, wie hoch der überflüssige Energieverbrauch bei einem nicht ausreichend gedämmten Haus ist.
Der U-Wert (= Wärmedurchgangskoeffizient) ist die bauphysikalische Größe, die den Wärmeverlust von Bauteilen je Quadratmeter Fläche angibt. Der U-Wert ersetzt den aus der Vergangenheit bekannten k-Wert. Er gibt an, wie viel Wärmeleistung [W] pro ein Grad Temperaturdifferenz [K] durch eine Bauteilfläche von 1 Quadratmeter [m²] zwischen der Innen- und Außenoberfläche abfließt.
Ist ein möglichst niedriger U-Wert das wichtigste Kriterium für einen Baustoff?
Der Heizenergiebedarf eines Hauses hängt von vielen Faktoren ab, der U-Wert der Wände ist nur einer davon. Er ist vergleichbar mit dem CW-Wert eines Autos.
Für Energiesparhäuser ist nicht nur der U-Wert der Wände und des Daches ausschlaggebend. Ebenso wichtig sind Winddichtigkeit, Wärmespeichermassen, Fenster, energieoptimierte Baukörper in Richtung Süden, Pufferzonen, Heizungsanlage usw. Und wie beim Auto sind auch hier die Nutzergewohnheiten sehr entscheidend für eine günstige Heizkostenabrechnung.
Energiesparhäuser, die gleichzeitig Wohnbehagen gewährleisten sollen, erfordern zusätzlich ausgeglichene Raumtemperaturen (auch im Sommer) und Schallschutz gegen Lärm von außen und innen.
Massive Niedrigenergiehäuser aus Ziegel sind nicht nur wirtschaftlich. Sie bieten durch ihre schweren Bauteile alle Voraussetzungen für angenehmes Wohlfühlklima.
Wie beim Auto, wo der Benzinverbrauch auch nicht nur vom cw-Wert abhängig ist (es spielen Größe des Fahrzeugs, Reifen, Beladung und vor allem die Fahrweise eine entscheidende Rolle), so beeinflussen auch beim Haus viele Faktoren den Energieaufwand. Maßgeblich für den Verbrauch an Heizenergie ist das abgestimmte Verhältnis von Gebäudehülle und heizungstechnischen Anlagen. Hier wird entschieden, ob das selbe Haus ein KfW 40-, KfW 60-Haus oder ein Niedrigenergiehaus (Energieeinsparverordnung 2002-Standard) wird.
Zum einen ist daher das übergreifende Zusammenspiel der Gewerke wichtig: je früher und konsequenter Architektur, Detailplanung, Heizungsanlage und analytische Rechenmethoden ganzheitlich geplant und umgesetzt werden, desto besser lassen sich gestalterische Freiräume nutzen.
Zum anderen sind die Eigenschaften des verwendeten Baustoffs entscheidend. Unsere Ziegel erfüllen die geforderten Werte von Haus aus und geben daher mehr kreative Freiheit.
Bei Planung und Ausführung der Gebäudehülle sind alle Kriterien zu berücksichtigen, die den Energiebedarf senken:
- Architektur: bestimmt über die Kubatur das Energieniveau und solare Wärmegewinne
- Baulicher Wärmeschutz: senkt Transmissionswärmeverluste
- Massive Bauweise: erhöht solare und interne Wärmegewinne durch hohe Wärmespeicherähigkeit
- Minimierung von Wärmebrücken: reduziert Transmissionswärmeverluste
- Dichtheit des Gebäudes: reduziert Lüftungswärmeverluste
- Sommerlicher Wärmeschutz: verhindert Überhitzung, spart Kühlungsenergie
- Brennwerttechnik: nutzt den Energieträger besser aus
- Optimierte Anlagenplanung: reduziert Wärmeverluste der Heizungsanlage
- Regenerative Energie: spart fossile Energie und schafft Freiräume