Ziegelherstellung in Klosterbeuren
Ziegel-Produktion in Verbindung mit verantwortungsvollem Umwelt-Management sind bei uns immer schon "Chefsache" gewesen. Beides zusammen bildet die Grundlage für unseren konstanten Erfolg.
Ziegel entstehen aus Feuer, Wasser, Luft und Erde. Es sind reine Naturprodukte, bei denen die Rohstoffgewinnung mit nur geringen Eingriffen in die Natur stattfindet. Der Lehmabbau in direkter Nähe zum Produktionsbetrieb und der Resourcen-schonende und geräuscharme Transport mit einer Förderbandanlage sind weitere Pluspunkte.
Aber auch die lange Nutzungsdauer und einfache Veränderbarkeit von Gebäude aus Ziegel sind genauso Argumente für den Baustoff aus Ton, wie die einfache Rückführung in den Naturkreislauf nach der Nutzung.
Energiemanagement mit System
Wir legen hohen Wert auf Energieeffizienz sowie Umwelt- und Klimaschutz. Deshalb betreiben wir in unserem Unternehmen ein Energiemanagementsystem (EnMS) nach ISO 50001 und das von der verico sce ausgestellte Zertifikat weist den erfolgreichen Betrieb nach. Lesen Sie hier mehr dazu>>
1. Rohstoffgewinnung
Die wertvollen Rohstoffe für Ziegel aus Klosterbeuren gewinnen wir in unserer eigenen, gleich neben dem Werk gelegenen Tongrube. Der Vorteil des nahen Abbaus ist der Wegfall weiter Transportwege per LKW. Das spart eine Menge Energie uns ist ein großer Gewinn für die Umwelt. Schwere Caterpillar-Raupen mit hoher Leistung ermöglichen einen rationellen Abbau im Einschichtbetrieb. Der weitere Transport der Tonerde erfolgt geräuschlos und umweltschützend über eine mehr als 500 m lange, elektrische Förderbandanlage bis in die Tonlagerhalle. Dort wird das Material automatisch abgeworfen und gleichzeitig optimal durchgemischt.
2. Ziegelherstellung
Die Kreativität unserer Ingenieure sorgt für nahezu 100% Energie-Recycling. Gerade in der Ziegel-Herstellung ist das Thema "Energie-Recycling" nicht nur ein Schlagwort, sondern ein Thema, bei dem es um die Reduzierung des Primärenergiebedarfs und um aktiven Umweltschutz geht. Energie, die für die gesamte Produktion und vor allem zum Brennen der Ziegel überhaupt benötigt wird.
Unsere eigene Ingenieure haben zusammen mit den Anlagenherstellern eine Technik entwickelt, bei der nahezu alle überschüssige oder freiwerdende Energie sinnvoll wiederverwertet werden kann. So wird die Energie für den Ziegeltrockner zum größten Teil aus der Kühlluft-Abwärme des Tunnelofens gewonnen. Weitere ergiebige Energiequellen des Trockners sind Wärmetauscher an der Tunnelofenwagenkühlung, der Rauchgasnachverbrennung und die eigene Trocknerabluft selbst. Alle Energieströme werden über hoch- sensible und eigens programmierte Prozessrechner geregelt. Am Wochenende, wenn das Energieangebot aus den Wärmetauschern und dem Tunnelofen geringer ausfällt, wird automatisch per Sparschaltung die Trocknungs-Geschwindigkeit reduziert und nur jeder zweite Umwälz-Lüfter betrieben.
Auch beim Tunnelofen selbst wird die benötigte Energie konsequent äußerst sparsam eingesetzt: Die Brennerzuluft wird vorgewärmt, nur die Hälfte der Brennerreihen wird mit Sekundärluft betrieben, die Tunnelofenwagen sind spezielle Leichtkonstruktionen und die Ofensteuerung über Computer reduziert die Rauchgasverluste auf ein absolut notwendiges Minimum.
Die Ziegel sind zum Brennen so auf den Ofenwagen gestapelt, dass möglichst wenig Energie zugeführt werden muss. Zum Brennen der Ziegel wird ausschließlich das vergleichsweise emissionsarme Erdgas verwendet und damit ein wesentlicher Beitrag zum Umweltentlastung geleistet. Und durch die direkte Pipeline zum Ziegelwerk fallen keine Transportwege per LKW an. Das alles trägt tagtäglich dazu bei, wertvolle Energie von Anfang an einzusparen und am Ende unsere Umwelt wirksam zu schützen. Bis zum Schluss wird jede Chance technisch genutzt, Energie wiederzuverwenden, bevor sie endgültig verloren geht. Dazu braucht man engagierte Ingenieure und Mitarbeiter, die es als eine selbstverständliche Herausforderung sehen, den Herstellungsprozess mitzugestalten. Auf diese Weise wird auch ihr eigener Arbeitsplatz zu einem der modernsten und umweltverträglichsten in der ganzen Branche. Dazu gehört aber auch ein Führungsteam, das bereit ist, mehr als notwendig freiwillig in neue Technologien zu investieren und den Menschen die erforderlichen Freiräume für ihre Kreativität zuzugestehen.
Als Produzent eines der natürlichsten Baustoffe der Erde müssen wir nicht nur unserem Ziegel alle Aufmerksamkeit widmen, sondern ganz besonders auch der Natur, aus der wir den Rohstoff für seine Herstellung gewinnen. Sie ist unser wertvollstes Gut.
Luftreinhaltung - freiwilliger Aufwand setzt weltweiten Maßstab
Aber nicht nur unsere Ziegelprodukte selbst sind rein, sondern wir stellen sie auch mit der weltweit geringsten Schadstoff-Emission her. Um die Voraussetzungen für dieses Ergebnis zu schaffen, mussten ständig große Anstrengungen und hohe Investitionen unternommen werden!
Durch die in unseren Werken eingesetzte, hochentwickelte Technik wurde der Energieverbrauch in den letzten Jahren erheblich gesenkt. Beim Brand von Ziegeln entstehen organische Schadstoffe, aber auch anorganische Stoffe, wie Fluor oder Schwermetalle. Diese finden sich normalerweise in der Brennerabluft wieder und belasten die Umwelt. In Klosterbeuren haben wir deswegen für beide Werke jeweils eine äußerst wirksame Rauchgasreinigung bauen lassen. Sie besteht aus einer Filteranlage und einer thermischen Rauchgas-Nachverbrennung. Diese Umweltschutzmaßnahme wurde mit einem freiwilligen Investitionsaufwand in Höhe von 2 Millionen Euro für die beiden Anlagen realisiert. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Die Schadstoffemissionen konnten um 99% reduziert werden! Im Ziegelwerk Klosterbeuren haben wir jetzt fast eine "Null-Emission". die Anlagen bestehen aus jeweils 3 Brennreaktoren, Kalkfilter und Edelstahlkamin.
Und so funktioniert das System: Die Filteranlage mit einer Schüttung aus Jurakalk wird von den Rauchgasen durchströmt. Dabei bindet sich der Kalk mit Fluor zu Gips, während die Schwermetalle aufgrund ihrer höheren Schwerkraft abgeschieden werden. Die Entsorgung der Reaktionsprodukte erfolgt auf einer Deponie, könnte aber aufgrund der Umweltverträglichkeit auch auf jeder Bauschuttdeponie vorgenommen werden.
Bei der Nachverbrennung fallen dagegen keine Nebenprodukte an: hier oxidieren alle organischen Schadstoffe bei einer Brennkammer-Temperatur von 820°C rückstandslos zu Wasser und CO2. Die Reaktoren laufen mit Gasbrennern und sind von keramischen Wärmetauschern umgeben. Die beiden neuen Anlagen im Ziegelwerk Klosterbeuren setzen weltweit Maßstäbe beim Umweltschutz in der Ziegelproduktion.
3. Gebäudeerrichtung
Rohbau aus Ziegel Ökologisches Bauen beginnt bereits mit der Ausweisung von Bauland in der Nähe der Arbeitsplätze der Menschen. Ein sorgfältiger Umgang mit den zur Verfügung stehenden Flächen ist aus ökologischen und ökonomischen Gründen zwingend. Der Bedarf an überbauter Fläche wird durch Kellergeschosse deutlich verringert. Kellergeschosse sind zudem in ihrem Erstellungs- und Instandhaltungsaufwand sehr günstig.
Ziegel für eine nachhaltige Lebens- und Wirtschaftsweise
Zu den zentralen Aufgaben der Bauwirtschaft gehört die wirtschaftliche Erstellung von Gebäuden, in denen Menschen wohnen und arbeiten. Wirtschaftlichkeit bedeutet auch: langlebige Konstruktionen, geringe Folgekosten, minimale Heizkosten und gute Nachnutzungsmöglichkeiten. Ziegelhäuser haben durch Jahrtausende bewiesen, dass sie über Generationen beständig sind. Der Ziegel zeichnet sich als langlebiges Gebrauchsgut durch eine im Baustoffvergleich überdurchschnittlich lange Lebensdauer aus, wie z.B. Aquädukte aus Backstein aus der Zeit der Römer oder romanische und gotische Kirchen-Ziegelbauwerke zeigen.
Bezogen auf die Lebensdauer eines Gebäudes von 80 bis 100 Jahren überwiegt der Einfluss des Heizenergiebedarfs während der Nutzung die Energieaufwendungen für Errichtung, Instandhaltung und Abbruch bei weitem.
Der Ziegel ist der Baustoff der kurzen Wege.
Bei den für die Ziegelherstellung verwendeten Rohstoffen Ton, Lehm und Sand handelt es sich zum überwiegenden Teil um lokale Rohstoffvorkommen in unmittelbarer Nähe der Ziegeleien. Die Transportentfernungen von den Gruben zum Werk sind äußerst gering (in unserem Fall ca. 500 m per elektrisch betriebenem Förderband).
Deutschlandweit und flächendeckend können Hintermauerziegel aus einem Umkreis von 50 km direkt bei einem von rund 150 Ziegelwerken bezogen werden. Die Wahl von Ziegelerzeugnissen für ein Gebäude entspricht damit auch der dem Prinzip der Nachhaltigkeit zugrundeliegenden Forderung nach vornehmlicher Verwendung regional produzierter Wirtschaftsgüter.
4. Gebäudenutzung - wie verhält sich der Ziegel
Der Mensch hält sich 90 bis 95 % seines Lebens in Innenräumen auf. Allein diese Dauer verdeutlicht die Bedeutung der Innenraumqualität in der Beziehung Mensch und Umwelt. Die Innenraumluft, als Medium der Atmung und des Temperatur- und Feuchteempfindens bildet den Hauptteil gesundheitsrelevanter Einflüsse. Kriterien der "Luftqualität" sind nach heutigem Erkenntnisstand:
- Schwebeteilchen fester Stoffe
- Gase
- Temperatur
- Feuchte
Baustoffe und Bauteile der Gebäudekonstruktion sind so anzuwenden, daß das wünschenswerte "Innenraumklima" erzielt wird. Hierbei gilt es, vor allem diesbezügliche Erkenntnisse der Bauphysik und Bauchemie zu beachten. Im Gebäude werden Luftbelastungen vorwiegend durch
- Nutzungsvorgänge (Kochen, Rauchen usw.)
- Einträge von Staub, Bakterien, Viren und Pilzen durch Menschen, Haustier, Pflanzen und Nahrungsmittel
- Einrichtungsgegenstände
- Raumausstattung
- belastete Zuluft (Schadstoffe, Allergene) sowie
- Vorgänge und Gewohnheiten des Heizens und Lüftens verursacht.
5. Rekultivierung
Wenn wir unserer Erde wertvollen Ton zur Ziegelherstellung entnehmen, entstehen natürlich zwangsweise Abbauflächen und Eingriffe in die vorhandene Natur. Ein wesentlicher Punkt in unserem Werkskonzept ist deshalb die schnellstmögliche Rekultivierung des Gebietes nach Beendigung der Arbeiten. Im Einvernehmen mit Naturschutzbehörde und Forstamt wird das abgebaute Areal wieder neu gestaltet. So entsteht schrittweise eine neue Landschaft, die ausgezeichnete Voraussetzungen für Biotope bietet.
Dabei werden Böschungen und Uferzonen wieder mit dem ursprünglichen Mutterboden bedeckt. Anschließende Initialpflanzungen und Aussaaten geben der Natur einen schnellen Start für die eigene Entwicklung.
Das Endziel der Rekultivierung unserer ehemaligen Tongrube ist eine größere Weiherfläche, umgeben mit allerlei heimischen Pflanzen und Gehölzen, mit öffentlichen Wegen und viel Raum für die Kleintierwelt.
Wir sind aber nicht nur rund um unser Werk im Naturschutz tätig, sondern haben darüber hinaus auch eine ökologische Patenschaft übernommen.
Sauberes Wasser und gute reine Luft – freiwillig tun wir alles dafür, was heute technisch schon möglich ist
Wasser
Oberste Priorität in unserem werkseigenen Umweltkonzept ist die Reinhaltung der Umgebungsnatur, der Schutz unserer wertvollen Umwelt. Dazu gehören ganz besonders aufwendige Maßnahmen zur Reinhaltung des Grundwassers und der Luft.
Auf einem bebauten Betriebsgelände von über 90.000 qm mit einer geteerten Hof-Fläche von über 40.000 qm sammeln sich bei Regenwetter große Mengen an Oberflächenwasser an. Hinzu kommt das Regenwasser der großen Hallendächer. Über Mischwasserkanäle gelangt das Wasser in ein großes Rückhaltebecken mit Schlammfang.
Das als Wiesenweiher angelegte Staubecken mit gedrosseltem Abfluss in den nahen Otterbach dient als Auffangraum und verhindert Hochwasserspitzen. Der Weiher wurde mit heimischer Pflanzenwelt gestaltet. Er bietet Lebensraum für allerlei Kleinlebewesen und Fische. Als zusätzliche Hofabgrenzung zum Dorf hin wurde eine massive Holzwand errichtet. Sie bietet Schallschutz für die Dorfbewohner.
Um das Betriebsgelände selbst, entlang des Wiesenbaches, wächst eine Vielzahl wilder Pflanzen, Gräser und Blumen – ein deutliches Zeichen gesunder Natur neben unserem Werk.
Luftreinhaltung – freiwilliger Aufwand setzt weltweiten Maßstab
Einen viel aufwendigeren und kostenintensiveren Teil unserer freiwilligen Umweltschutzmaßnahmen stellt die Reinhaltung der Luft dar. Denn wir haben uns ein hohes Ziel gesetzt: Unsere Produkte müssen dem Reinheitsgebot entsprechen! Lesen Sie mehr dazu .....
6. Abbruch / Recycling
Ein besonders wichtiges Kriterium in der Gesamtökologie eines Baustoffes ist seine Verwendung nach dem Abbruch eines bereits bestehenden Gebäudes. Hier zeigen sich heute vielfach schwerwiegende Probleme, verbunden mit sehr hohen Entsorgungs- und Deponiekosten. Die Umweltverträglichkeit des Ziegels endet jedoch nicht mit der Nutzungsphase des Gebäudes.
Bei gebrannten Ton-Ziegeln ist die Entsorgung überhaupt kein Problem: Ziegel werden im Rückbau teilweise sogar wieder verwendet. Müssen die Mauern doch maschinell abgerissen werden, dann ist der Ziegel kein Sondermüll. Der Mauerziegel ist ein grundwasserneutraler, ökologisch sauberer Baustoff. Mit mineralischem Mörtel und Putz verarbeitet, kann er als ganz normaler Bauschutt entsorgt werden. Auch eine Wieder- verwendung als natürliches Schütt- oder Unterbaumaterial im Straßen-, Wege oder Landschaftsbau, als Grundstoff für Lärmschutzwälle ist ohne Umweltgefährdung möglich. Abbruchziegel können als Zuschlagstoff für Mörtel und Putze genutzt werden und Ziegelsplitt ist z. Zt. als einziges Recyclingmaterial aus Mauerwerkbaustoffen als Leichtzuschlag nach DIN 4226-2 für Beton genormt und wird z.B. als Leichtzuschlag für Mantelsteine von Keramik-Schornsteinen eingesetzt.
Recycling
Wiederverwertung heißt unsere Devise – im kleinen wie im großen. Bei uns gibt es keine Produktionsabfälle. Sämtliche Schnittreste, produktionstechnisch nicht benötigte Rohstoffe oder aussortierte Materialteile werden wieder in die Herstellung integriert. Feinstaub aus der Schleifanlage unserer Planziegelherstellung wird über starke Absaugmaschinen, aufwendige Sammelfilter und hochentwickelte Dosierautomaten wieder der Materialaufbereitung zugegeben. So bleibt der Kreislauf geschlossen und es entsteht erst gar kein Abfall.
Materialbruch aus gebrannten Ziegeln, zum Beispiel aus fehlerhaften Produktionsabschnitten oder Transportschäden, wird auf unserem Hof gesammelt. Dieses Material wird von Vertrags-Unternehmen abgeholt und zu dem uns allen bekannten, roten Tennisplatzmehl verarbeitet. Eine umweltfreundliche Wiederverwertung mit schönem Zusatznutzen!
Die von den Baustellen zurückgenommene Verpackungsfolie wird mit einer Ballenpresse verdichtet und an den Folienhersteller zurückgegeben. Daraus entsteht wieder neue Folie als Witterungs- und Transportschutz für unsere Ziegel.
Innerhalb unseres eigenen Umweltmanagements gibt es aber noch weitere verantwortungsvolle Maßnahmen: So haben wir zum Beispiel eine betriebliche Abfallordnung erarbeitet, die für getrenntes Sammeln und fachgerechte Entsorgung aller anfallenden Reststoffe vom Büro bis zur Werkstatt sorgt.